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Da Joachim Schmid das Railsim-Fahren über die Tastatur nicht vorbildgerecht genug war, hat er ein speziell auf Railsim (von Jens Schubert) zugeschnittenes Fahrpult entwickelt. Dieses erlaubt die komplette Lok-Bedienung über vorbildgerechtere Schalter und macht die Simulationsfahrt dadurch deutlich realistischer.

Technisch gesehen ist das Fahrpult eine zweite Tastatur, die parallel zur normalen PC-Tastatur bedient wird, die beiden Geräte stören sich dabei gegenseitig nicht (die Tastatur wird durch das Fahrpult geschleift).

Allerdings hat Joachim Schmid bei dem Fahrpult nicht einfach nur die Tastaturkontakte an andere Schaltelemente angeschlossen, sondern auch einige Funktionen eingebaut, die Railsim von Hause nicht bietet:

  • Der Fahrschalter und der Bremssteller haben eine Auf-/Ab-Funktionalität (Stufen laufen selbständig hoch und runter)
  • Die Sifataste kann auch dauerhaft gedrückt und dann jeweils kurz gelöst werden
  • Es gibt einen Fußschalter für die Sifa
  • Die Pfeife ertönt solange der Knopf gedrückt ist, während man bei Railsim einmal einschaltet und durch ein zweites Drücken wieder ausschaltet

schmid_b.jpgDas Fahrpult wurde als Fertiggerät oder Bausatz angeboten. Später kam neben dem Klassiker (Typ A) auch noch Typ B mit Joystick-Schaltern hinzu.

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Joachim Schmid ist leider 2007 nach schwerer Krankheit im Alter von nur 46 Jahren verstorben. Er hat aber eine ausführliche Dokumentation hinterlassen, die einen Nachbau ermöglicht, etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt.

­Dokumentation Typ A

Dokumentation Typ B


Hinweise zur Bedienung Typ A:

Um das Fahrpult mit Zusi zu benutzen, muß man im Fahrsimulator unter Einstellungen/Tastaturlayout das Fahrpult anwählen. Es wird dann die Tastenbelegung angezeigt, die der Fahrpultauslegung entspricht. Wer aber z.B. statt dyn. Bremse die AFB mit einem der Drehhebel betätigen möchte, kann das über eine einzeln geänderte Tastenbelegung erreichen. Wichtig ist aber, daß zunächst das Fahrpult ausgewählt wird, damit die erwähnten Uminterpretierungen der Fahrpultsignale aktiviert sind. Die vorgenommenen Einstellungen werden in der Zusi-Vollversion beim erneuten Starten des Programms wiederhergestellt.

Wenn das Fahrpult nicht benutzt wird, müssen die Drehhebel alle in der Neutral-Stellung stehen, damit nicht permanent Tastatursignale an den PC geschickt werden.

Folgende Besonderheiten sind bei der Benutzung des Fahrpults zu beachten:

Fahrschalter: Es ist beim Fahrschalter eine Auf-/Absteuerung umgesetzt, der Fahrschalter wird also in dem vom Fahrpult-Poti (s. weiter unten) vorgegebenen Takt herauf-/heruntergeschaltet, solang sich der Drehhebel nicht in Halt-Position befindet. Auch wenn mit höchster Fahrstufe gefahren wird, ist der Drehhebel nach Erreichen der höchsten Fahrstufe in die Position "Halt" zu bringen, da das Fahrpult sonst weiter Tastatursignale an den PC schickt, die u.U. die Signale der anderen Fahrpulthebel stören können.

Führerbremsventil: Bei Zusi gibt es bekanntlich zwei Arten von Führerbremsventil, die ich auch nach Möglichkeiten des Fahrpults übernommen habe: Beim Knorreinheitsbremsventil entspricht die Reihenfolge der Drehhebelrasten der Fahrpult-Beschriftung, beim D2/D5-Ventil habe ich den Fahrpultrasten feste Druckstufen zugeordnet, wobei aber wegen der nur 5 Rasten nicht alle zehn in Zusi vorhandenen Positionen angesteuert werden können, s. folgende Tabelle: ­

Fahrpult-Position Zusi-Funktion
  Knorr-Bremsventil D2/D5-Ventil
Füllen Füllen 5,0 bar (Fahrt)
Lösen Fahrt 4,7 bar
Neutral - keine Funktion - - keine Funktion -
Zu Abschluß 4,0 bar
Bremsen Bremsen 3,5 bar
Schnell Schnellbremsung 0 bar (Schnellbremsung)

Ältere Fahrpulte haben nicht alle oben aufgezählten 5 Schaltpositionen, so daß die D2/D5-Funktion nicht angesteuert werden kann. In diesem Fall sollte man die Loks im Fahrzeugeditor auf Knorr-Einheitsbremsventil umstellen.

Sifa: Man kann den Fußtaster permanent gedrückt halten und dann gelegentlich kurz loslassen (wenn man dasselbe bei Tastaturbedienung macht, kann es evtl. zu Problemen führen)

Pfeifen: Die Pfeifen-Taste muß etwas länger gedrückt werden. Wenn man nur kurz drückt, kann es passieren, daß die Pfeife permanent ertönt. Das kann durch nochmaliges kurzes Drücken wieder aufgehoben werden.

Funktionstest des Fahrpults mit einem gewöhnlichen Textprogramm

Wer sein Fahrpult auf korrekte Funktion überprüfen möchte, macht das am einfachsten mit einem Textprogramm wie Wordpad. U.a. Für die Auf-/Ab-Steuerung muß das Fahrpult kontinuierlich Zeichen senden, auch wenn man keine Taste drückt oder gedrückt hält (die Wiederhol-Geschwindigkeit läßt sich mit den Potentiometern einstellen).

Folgendes Bild muß sich bei dem Test ergeben:

Schalter Taste runter Taste rauf Bemerkung
Fahrschalter aus 5 in Folge    
  ab 2 in Folge    
  halt -nichts-    
  auf 8 in Folge    
Bremssteller ab 1 in Folge    
  halt -nichts-    
  auf 7 in Folge    
  aus 4 in Folge    
Führerbremsventil schnell ,    
  bremsen 5, dann 3 in Folge   5 nur wenn von "zu" kommend
  zu 6 in Folge    
  neutral -nichts-    
  lösen 9 in Folge    
  füllen * in Folge    
Sand   -    
Pfeife   + + kurz drücken: Nur ein Zeichen
Sifa   ca. 15 Leerzeichen in Folge (Handschalter: nur ein Zeichen) ca. 15 Leerzeichen in Folge  
Indusi Wachsam   Enter    
Indusi Frei   !    
Indusi Befehl   ?    
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